Während der Fahrt nach Melle werfen wir unser gesammeltes Tier-Doku-Halbwissen in einen Topf und scherzen über die besten Methoden zum Aufspüren von Wildschweinen. In unserer Phantasie sind wir große Fährtenleser und davon so abgelenkt, dass wir erst nach zweieinhalb Ehrenrunden die Ausschilderung zum Wanderparkplatz am Westtor finden. Von hieraus machen wir uns auf den Weg über die an einem Baum markierte Route „5“.
Es ist erstaunlich still hier im Wald, außer uns scheinen keine anderen Spaziergänger unterwegs zu sein. Umso besser, schließlich weiß ja jeder, dass Ruhe geboten ist, wenn man scheue Waldtiere beobachten möchte. Fleißig und mit gedämpften Stimmen halten wir Ausschau nach Spuren. Der Boden ist allerdings so zerwühlt, dass es fast unmöglich ist, irgendetwas zu erkennen. Kurz wünsche ich mir, meine Gummistiefel anzuhaben. Wir laufen ein Weilchen und stellen fest, dass die Route Nummer Fünf nicht weiter ausgeschildert ist. Oder haben wir wieder eine Abzweigung übersehen? Etwas desillusioniert gestehen wir uns gegenseitig ein, dass wir wohl doch keine so großen Fährtenleser sind. Was nun, wenn wir gar keine Wildschweine zu Gesicht bekommen? Jetzt ist es mit der Ruhe im Wald vorbei und wir diskutieren darüber, welche Weggabelung wir nun nehmen sollen.