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Auf meinem Rücken spüre ich die ersten Sonnenstrahlen des Tages, unter mir fließt das klare Wasser und an meiner rechten Seite schwimmt gerade eine Mutterente mit vier Küken vorbei. Nur wenige Kilometer sind wir von der Osnabrücker Innenstadt entfernt, aber ich habe das Gefühl, im Urlaub zu sein.
Heute wage ich mich auf das Wasser und probiere Stand Up Paddling auf dem Stichkanal in Osnabrück aus.
‚Am besten startest du auf den Knien,‘ erklärt mir Verena Landmeier von den Stadtpaddlern, während sie zuerst ein Knie und dann das andere auf das SUP-Board hinsetzt. Sie stützt sich dabei auf die Hände und hält gleichzeitig auch noch das Paddel fest. Sie macht ein paar ruhige Schläge durch das Wasser und zeigt dann, wie du – wenn du bereit bist – aufstehen kannst. ‚Jetzt bist du dran,‘ lächelt sie. Ich tue genau das, was Verena gerade gezeigt hat und schaffe es tatsächlich auf das Brett, ohne vorher im Wasser zu landen – hurra! Ist es in den ersten Minuten vielleicht noch etwas wackelig und ungewohnt, genieße ich nach einigen Schlägen mit dem Paddel die lässige Fortbewegung. Das Board ist viel stabiler, als es auf den ersten Blick aussieht und bald fühle ich mich sicher genug auch mal eine Runde zu drehen und etwas schneller zu paddeln.
Wir drehen ein paar kleine Runden und dann geht’s auf den Stichkanal. ‚Wichtig ist, dass hier das Rechtsfahrgebot gilt. Das heißt: immer schön rechts bleiben, damit Wassersportler und Schiffe, die schneller als wir sind, uns überholen können.‘ Und fast wie ein Test kommt gleich danach ein kleines Schiff vorbei. ‚Vertragen Sie Wellen?‘ fragt uns der Fahrer über seine Fernsprechanlage. Scheinbar erwecken wir den Eindruck, Lust auf eine Herausforderung zu haben, weil das Schiff extra Gas gibt, damit kleine Wellen entstehen. ‚Einfach die Knie etwas beugen und gerade stehenbleiben. Wenn es zu wackelig wird, kannst du dich immer noch auf die Knie setzen,‘ empfiehlt mir Verena. Und da erreicht die erste Welle schon mein Board. Sie bringt mich leicht aus Balance, aber ich bleibe tapfer stehen und habe bei der zweiten (und dritten, und vierten…) Welle sogar Spaß daran.
Danach haben wir die volle Breite des Stichkanals wieder für uns alleine. Viel ist auf dem Wasser morgens nicht los und somit ist das Natur-Erlebnis umso größer. Um uns herum ist nichts als Wasser, Wiese und Wald. Wer hätte gedacht, dass Stand Up Paddling in Osnabrück so idyllisch ist? Wenn du Glück hast, sieht du am Ufer sogar noch eine Nutria.
Während wir ruhig paddelnd den sonnigen Morgen genießen, erzählt Verena mir wie sie und ihr SUP-Partner und Physiotherapeut-Kollege Sebastian 2015 angefangen sind. ‚Sebastian war damals fast der einzige, der Stand Up Paddling in Osnabrück gemacht und immer wieder begeistert von seinen Touren erzählt hat. Ich müsste doch mal mitkommen, meinte er. Das tat ich und war sofort begeistert. Wir haben eine Ausbildung in Oldenburg gemacht und haben danach direkt mit den Kursen hier beim Wassersportverein losgelegt,‘ erzählt Verena. Sie macht zwischendurch eine kleine Runde, um eine Plastikflasche aus dem Wasser zu holen. ‚Seitdem bieten wir in der Saison, von Mai bis Oktober, Kurse und Paddeltreffs an. Wichtig ist uns, dass die Menschen immer zuerst einen Einführungskurs machen, sodass sie danach auch alleine sicher unterwegs sind.‘ Neu ist das SUP-Yoga: Perfekt für alle, die entspannt in das Wochenende starten wollen. Es werden entspannende und stärkende Asanas auf dem Wasser gemacht, die den Körper auf eine ganz neue Weise herausfordern.
Ob Yoga oder eine kleine Tour auf dem Stichkanal: auf dem SUP-Board macht es Spaß!
Du möchtest dich auch mal auf ein Stand Up Paddle Board wagen? Von Mai bis Oktober kannst du bei den Stadtpaddlern in Osnabrück Einführungskurse buchen. Erfahrene Paddler können auf Anfrage auch ein Board ausleihen. Für alle, die es noch entspannter angehen möchten, gibt es am Samstagmorgen um 9 Uhr SUP-Yoga. Termine können leicht über die Homepage gebucht werden.
Stadtpaddler – Stand up Paddling Osnabrück | Die Eversburg 60 | 49090 Osnabrück
