Goldene Momente entlang der Gesundheitspfade in Bad Essen

Das Ziel steht fest: mindestens 10.000 Schritte, das haben wir uns fest vorgenommen! Für die Gesundheit soll dies schließlich der neue, täglich zu absolvierende Goldstandard sein. In der Kombination mit DEM neuen Trend aus Japan, dem sogenannten „Waldbaden“, kann dieses Unterfangen nur ein voller gesundheitlicher Erfolg werden.  

Als bekennender Flachlandindianer ertappe ich mich dabei, wie ich mit dem Kurweg 3 liebäugle, dem Kurweg mit der geringsten Steigung und der Nähe zum Wasser (dieser Gesundheitspfad verläuft entlang des Mittellandkanals). Der erste Schritt besteht darin, dass ich aus meiner Komfortzone ausbreche. Wir entscheiden uns für den wahrscheinlich anspruchsvollsten Kurweg Nummer 1. Optimistisch und erwartungsfroh setzen wir einen Fuß vor den anderen und erobern uns Schritt für Schritt den gewählten Gesundheitspfad mit den roten Hinweisschildern.

Wir lassen die SoleArena im Solepark linker Hand hinter uns und nehmen den Weg der Sinne. Als wir den Standort der kreativen Umweltbildung „Kubikus“ passieren, tauchen wir in den bunten Herbstwald ein und atmen die herrlich duftende Waldluft. Eine Bank am Wegesrand lädt zum genießerischen Verweilen ein.

Ein perfekter Ort um den Blick Richtung Blätterdach zu wenden und den Geräuschen und Gerüchen des Waldes Beachtung zu schenken. Ein Feuerwerk für die Sinne!

Mit jedem Schritt geht es tiefer in den Wald hinein und weiter bergauf. Nach einiger Zeit und guten 2.500 Schritten später machen wir Rast an der Goethe-Hütte. Wir gönnen uns eine kleine Stärkung und ein ausgiebiges „Bad“ inmitten der stillen Idylle, dann setzen wir unsere kleine Wanderung auf dem Gesundheitspfad fort. Das frische Laub raschelt unter unseren Schritten. Am Wegesrand entdecken wir einige bildhübsche kleine Pilze - ein wahrlich schöner Herbstwald!

Während wir - fast schon meditativ - einen Fuß vor den anderen setzen, stellen wir irgendwann fest, dass wir uns nicht mehr auf dem gewählten Gesundheitspfad befinden. Ein prüfender Blick in die Karte und die vage Vermutung, dass wir unbewusst den Verbindungsgang zum Gesundheitspfad 2 gewählt haben, bestätigt sich, als wir den lilafarbenen Wegweiser an einem Baumstamm erblicken. Wir laufen unbeirrt weiter, der Weg ist schließlich das Ziel. Den vorgesehenen Weg zu verlassen eröffnet manchmal ganz neue Perspektiven, auf diese Weise entdecken wir weitere Höhepunkte unserer Naturzeit.

Wir passieren das Haus Sonnenwinkel und erreichen wenig später die Sinnesstation im Garten der Paracelsusklinik. Tastend erkunden wir die dort gebotenen Möglichkeiten - eine weitere Erfahrung für die Sinne. Von hier aus möchte ich den beschriebenen Gesundheitspfad 2 verlassen. Erneut befinden wir uns auf Abwegen und steuern dieses Mal bewusst den auf der Karte verzeichneten Aussichtsturm an. Inmitten des Waldes erhebt sich zwischen den Baumwipfeln ein Bauwerk, das zwar keinen Schönheitspreis verdient, dafür aber eine hervorragende Aussicht verleiht – ein kleiner Geheimtipp. 

Die Tourist-Info Bad Essen hält neben den Flyern zu den Gesundheitspfaden weitere interessante und erlebnisreiche Anregungen für eine naturnahe Freizeitgestaltung bereit. Schaut dort doch mal vorbei und lasst euch individuell beraten. Ein Besuch in Bad Essen lohnt sich zu jeder Jahreszeit!