Alfsee-Tour

Klöster, Rosen und Germanen

Der Hase ist ein harmloser Geselle und man kann ihm auch im Osnabrücker Land bedenkenlos seinen Lauf lassen. Die Hase jedoch ist ein wildes Ding und braucht Bändigung und kontrollierten Freiraum. Deshalb gibt es den Alfsee. Er puffert seit Jahrzehnten extreme Wasserstände des Ems-Zuflusses ab und entwickelte sich dabei erstens zu einem natürlichen Refugium für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Darüber informiert die Biologische Station Haseniederung im Naturgarten am Nordufer.
Zweitens entstand am östlichen Ufer der weithin beliebte Alfsee Ferien- und Erlebnispark mit Strandbad, Wasserskianlage und dem Germanenland, das den Alltag der Einheimischen vor rund 2.000 Jahren erlebbar macht.

Die Alfsee-Tour verbindet beide Facetten des Sees und macht zudem einen reizvollen Schlenker nach Norden. Wer den Rundkurs im Uhrzeigersinn fährt, erreicht nach kurzer Fahrt zunächst Alfhausen mit der gotischen St. Johannis-Kirche und der Schmiede Schmiesing. Der historische Handwerksbetrieb eröffnete um das Jahr 1900 und wird heute vom Heimatverein erhalten und gepflegt.

Durch die sanft-hügelige Geestlandschaft der Ankumer Höhe geht es dann weiter Richtung Bersenbrück. In dem historischen Städtchen lohnt ein längerer Stopp – vor allem für den Besuch des Museums im Kloster, das 2018 aufwendig neu gestaltet wurde. Die interaktive Ausstellung in den Räumen der früheren Zisterzienserinnen-Abtei erzählt die Geschichte des Ortes von der Klostergründung im Jahr 1231 bis in unsere Tage.
Auf dem Weg aus Bersenbrück hinaus überquert die Radtour die Hase, die auf dem Rückweg zum Alfsee zeitweise in Sichtweite bleibt. Für drei außergewöhnliche Gärten jedoch lässt die Route den Fluss dann aber rechts liegen. Am Dominikanerinnenkloster „Zum gekreuzigten Erlöser“ erinnern 20 rosenumrankte Bildstöcke an das Leben Jesu und Mariä. An Rohdes Heuerhaus bietet ein wunderschönes Garten-Café Gelegenheit für eine Pause. Und am „Secret Garden“ – fast schon in Sichtweite zum Alfsee – lohnt zumindest ein kurzer Blick auf die herrliche Rosensammlung – zwar ist der Garten privat, nach telefonischer Anmeldung sind Gäste jedoch willkommen.

Übrigens: Einige der Wasserläufe, die der Radweg unterwegs begleitet oder überquert hat, gehören zum Binnendelta, zu dem sich die Hase hier und weiter nördlich verzweigt. Aber Dank des Alfsees und seinem Schutz vor Hochwasser kommen auch die Alte und die Hohe Hase heutzutage noch seltener in die Gärten als der scheue Hase.