Kaufhaus mit langer Tradition: Schäffer in Osnabrück

Vertrauliche Gespräche, kleine Beichten oder auch nur der Austausch über das, was einem gerade so durch den Kopf geht. Manchmal tut es einfach gut, mit Frauen unter sich zu sein! Ein perfekter Ort dafür ist das Café Carl im Osnabrücker Traditions-Kaufhaus Schäffer. Schon meine Oma hat bei Schäffer ihr Sonntags-Porzellan gekauft und ich erinnere mich an viele „Hochzeitstische“ vor denen ich mit meiner Mutter stand, um ein ganz besonderes Geschenk für die Braut (und den Bräutigam) auszuwählen.

Seit der Gründung im Jahr 1891 durch Carl Schäffer als „Galanteriewaren-Geschäft“ gehört das Kaufhaus am zentralen Nikolaiort zum Stadtbild und hat natürlich auch die dunklen Kapitel der Stadtgeschichte miterlebt. In den Bombenangriffen von 1942 und 1945 wurde das Gebäude fast völlig zerstört. Und wie an vielen Orten war es eine Frau, die ab 1949 mit dem Wiederaufbau begann: Tekla Schäffer, Großmutter der heutigen Geschäftsführerin Vanessa Waldvogel-Schäffer.

Vanessa Waldvogel-Schäffer leistet unserer Frauenrunde heute beim High-Tea im Café Carl Gesellschaft. Nicht lange, denn ihre Tochter kommt gleich aus der Schule, aber für eine Tasse Tee nimmt sie sich gerne die Zeit. In der angrenzenden Kochschule laufen schon die Vorbereitungen für den Macarons-Backkurs, den Schäffer-Konditormeisterin Anne-Kathrin Ahlert heute geben wird. „Unser Konzept, ein Kaufhaus mit Fachhandel-Charakter und das Sortiment aus Porzellan, Geschenkartikeln und Spielwaren, dazu das Café und die Kochschule – das ist schon etwas besonderes in Deutschland“, erzählt Vanessa Waldvogel-Schäffer. „Das Geschäft wird jetzt seit über 70 Jahren von Frauen geführt. Im Austausch mit den Kollegen aus der Branche merke ich häufig, dass es bei uns irgendwie … plüschiger zugeht“, lächelt sie sympathisch und man merkt: Sie ist stolz darauf.

Aber zurück zum High-Tea: auch hier merkt man gleich, dass eine Frau ihre Finger im Spiel hat. Der traditionelle englische Nachmittagstee wird im Café Carl als eine üppige Auswahl an köstlichen Snacks gereicht. Vor allem die tradtionellen Scones mit Clotted Cream und hausgemachter Marmelade dürfen bei der Teatime auf keinen Fall fehlen. Aber auch die verschieden belegten Sandwiches, der Kuchen und große Mengen guten Tees finden unsere freudige Zustimmung. Der Überlieferung nach geht diese Tradition auf Anna, Seventh Duchess of Bedford (1783-1857) zurück. Die Herzogin hatte eines Tages die geniale Idee, dass zwischen Lunch und Dinner doch noch wunderbar eine Mahlzeit passen würde. Der Afternoon Tea wurde allerdings nicht im Esszimmer, sondern im Salon gereicht, da es sich hier viel intimer plaudern ließ. Kein Wunder also, dass sich diese Idee durchgesetzt hat!

In der Kochschule von Schäffer gibt es monatlich mehrere Termine zu verschiedenen Themen, z. B. Finger Food & Tapas, Sushi, Burger und Co.

#kaffeepause