Das südlich von Wildeshausen in naturschöner Heide- und Kiefernlandschaft gelegene Pestruper Gräberfeld ist eine archäologische Stätte überregionalen Ranges. Es ist mit einer Größe von etwa 40 Hektar und rund 500 Grabhügeln die größte bronze- und eisenzeitliche Nekropole des nördlichen Mitteleuropas. Einmalig schön ist es hier zur Zeit der Heideblüte Mitte August bis Anfang September.
Erste Grabungen wurden bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts unternommen. Eine ausgiebige Grabungstätigkeit begann 1876 durch Heimatforscher, die Funde gelangten in das Landesmuseum Natur & Mensch Oldenburg. Die Dokumentation der Grabung von 1938 ist dagegen verloren gegangen. Die ersten modernen und bisher letzten Ausgrabungen unternahm 1958 / 59 das Oldenburger Landesmuseum.
Die die zahlreichen Hügel markieren Bestattungen für die auf dem Scheiterhaufen verbrannten Toten, die in Keramikurnen oder anderen Behältern ihre Ruhe fanden. Unter den größten Hügeln am Nordrand des Gräberfeldes waren sogar die Reste solcher Scheiterhaufen erhalten. Die Beigaben aus den Gräbern zeigen an, dass die Gräber zwischen 800 und 200 v. Chr. in der Eisenzeit angelegt worden sind.
1992 wurde das Areal zum größten Grabungsschutzgebiet in Niedersachsen erklärt, so dass keine Eingriffe in den Boden mehr erlaubt sind, um diese besondere prähistorische Landschaft zu erhalten. Zeitweise grasen Heidschnucken auf den Heideflächen. Nachts finden sie Unterschlupf in einem angrenzenden pittoresken Schafkoben.
Dieses eisenzeitliche Gräberfeld ist Teil der
Straße der Megalithkultur (SMK).