Die Ippenburg und ihre drei Vorgängerbauten sind seit der Gründung im späten 14. Jahrhundert ununterbrochen im Besitz der Familie von dem Bussche-Ippenburg gewesen. Als wehrhafte Burg zur Durchsetzung territorialer Ansprüche gegenüber dem Bischof von Osnabrück gegründet, erfuhr die Anlage zuletzt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen kompletten Neuaufbau. Das heutige neugotische Schloss kann das englische Vorbild nicht verleugnen und ist mit den markanten Treppengiebeln und Ecktürmen eine architektonische Besonderheit in der Region. Der neugotische Stil ist bis in die Einzelheiten der Innenausstattung ausgeführt, besonders anschaulich im Treppenhaus und im Gobelinsaal.
Viktoria von dem Bussche hat auf dem 60.000 Quadratmeter großen Gelände um das Schloss einzigartige Gärten entstehen lassen: Manche wecken Kindheitserinnerungen – andere sind von moderner Schlichtheit.
Der Ippenburger Park diente vom 14. bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts eher dem Nutzen als der Zierde des Anwesens. Die Familie von dem Bussche hatte Mitte des 14. Jahrhunderts die „Ippenburger Sümpfe“ zum Stammsitz gewählt, um dort eine uneinnehmbare Festung zu errichten. Der ummauerte Gemüsegarten, in dem 2010 Deutschlands größter Küchengarten entstand, wurde als erster angelegt, dazu einige Rübenäcker und Schafweiden.
Anfang des 17. Jahrhunderts baute Ernst August Philip von dem Bussche, der als Sohn der Mätresse Georgs I. eine elegante Erziehung am Versailler Hof erfahren hatte, ein neues Herrenhaus im Stil des ländlichen Barock, legte Ziergärten an und schuf das „Neue Boskett“, dort wo heute die poetische Waldinsel liegt. Anfang des 19. Jahrhunderts überformte dessen Urenkel George von dem Bussche Gärten und Park im Stil englischer Landschaftsgärten. Er folgte dabei dem damals sehr verbreiteten Vorbild der „ornamented farm“, allerdings ohne jede literarische oder künstlerische Überhöhung.
Bis zum Ende des 19. Jahhunderts blieben Park und Gärten in dem Stil erhalten. Im Laufe der Jahrzehnte wurde der äußere Park zu einem Wald und wird heute forstwirtschaftlich genutzt. Das Innere verwilderte bis auf wenige Bereiche, die direkt am Schloss lagen und fiel bis zum Ende des 20. Jahrhunderts in einen tiefen Dornröschenschlaf.
Die Neugestaltung des südlichen Ausstellungsbereiches und die Wiederherstellung der Waldinsel wurden von der Landschaftsarchitektin Prof. Cornelia Müller aus Berlin (Lützow 7) durchgeführt. Die Anlage des Küchengartens schuf der Landschaftsarchitekt Peter Carl aus Hannover (Irene Lohaus & Peter Carl). Die Architektur des Rosariums entwarf der englische Gartendesigner Christopher Bradley Hole gemeinsam mit der Landschaftsarchitektin Anita Fischer aus Freising. Die Bepflanzung des Rosariums mit Rosen, Stauden und Einjährigen wurde von der Freisinger Landschaftsarchitektin und Rosenspezialistin Ursula Gräfen geplant.