Mein erster Besuch im Eisenzeithaus war reiner Zufall: ich sah den Wegweiser, wurde neugierig, bog ab. Und konnte, da ich unangemeldet und außerhalb der Öffnungszeiten kam, nur von außen gucken. Das machte mich noch neugieriger. Und so war mein zweiter Besuch kein Zufall. Ich lernte Christian Schlichting (geb. Böhling) kennen, Vorsitzender des Fördervereins Schnippenburg, Museumspädagoge und geschickter Feuermacher mit Flintstein, Feuerstahl und Zunder. Das Zündeln gehört zu einer ganzen Reihe von Aktionen, mit denen der Verein Gästen das eisenzeitliche Leben nahe bringt. Während er erst trockenes Heu, dann Späne und schließlich einen Holzstoß Funken schlagend und pustend zum Brennen bringt, erzählt er die Geschichte des Hauses. „Als man die Autobahn 33 bei Osnabrück baute, fand man in den 1980er-Jahren Überreste eines eisenzeitlichen Gehöfts.“ Viel sei zwar nicht davon übrig gewesen, da zum Bau damals keine Steine sondern fast ausschließlich Holz verwendet wurde, aber immerhin: Die Positionen von Stützen und Pfosten waren klar erkennbar – und verrieten Form und Größe des Hauses. Bei vielen baulichen Details sei man zwar unsicher, aber schließlich „ging es bei der Rekonstruktion nicht um ein archäologisches Experiment sondern um eine authentische Optik des Gebäudes, um einen möglichst originalgetreuen Eindruck eines Hauses aus der mittleren vorrömischen Eisenzeit“.