Kirsch-Radroute

Süße Früchte, Erdgeschichte und Hüggel-Zwerge

Die liebliche Mittelgebirgs-Landschaft mit ihren zahlreichen Kirschbäumen genießen, ab und an ein kleines Päuschen oder einen Fotostopp an den schönsten Stellen machen – so ist man knapp drei Stunden auf der Kirsch-Radroute unterwegs. Wer’s aber wirklich wissen will, der sollte den ganzen Tag einplanen.

Denn die Radroute führt zu zwei erlebnisreichen Pfaden, die jeweils zu Fuß erkundet sein wollen. Auf dem ersten geht es natürlich um Kirschen, um die ungeahnte Sortenvielfalt und um die besondere Rolle, die das beliebte Steinobst hier am Teutoburger Wald spielt. Seit Jahrhunderten gehören zu den meisten Bauernhöfen in Hagen Süßkirschbäume, denn die Früchte ließen sich gut auf den umliegenden Märkten – zum Beispiel in Osnabrück und Münster – verkaufen. Damit möglichst lange nach und nach immer neue Kirschen reiften, pflanzte man unterschiedliche Sorten an. In Gärten und an Höfen sind mehr als 40 erhalten, in der Plantage der Genbank-Sammlung werden rund 300 Sorten bewahrt und gepflegt. Diese Vielfalt macht der Kirschenlehrpfad erlebbar: bei öffentlichen oder bei individuellen Gruppenführungen zur Blütezeit ab Mitte April und zur Reifezeit ab Ende Juni. Für den Geschmacksvergleich auch außerhalb der Erntezeit gibt es sortenreine Konfitüren – in kleinen Mengen zwar, die jedoch für eine Kostprobe reichen.
Der zweite Erlebnisweg ist der Geologische Lehrpfad im Hüggel. In dem bewaldeten Höhenzug wurden früher Erze abgebaut, so dass heute vielerorts uralte Gesteinsschichten offen zu Tage liegen. Anders gesagt: 25 Exkursionspunkte gewähren tiefe Einblicke in die Erdgeschichte. Der kleine Rundweg ist drei Kilometer lang und leicht zu bewältigen, der große erfordert auf acht Kilometern gute Trittsicherheit bei steilen Anstiegen.

Zwei weitere Themen prägen die Region rund um Hagen. Erstens Pferde, die hier fast allgegenwärtig sind. Im Zentrum dieser Begeisterung steht Hof Kasselmann. Hier finden mehrmals im Jahr Veranstaltungen rund ums Pferd statt – von der Auktion bis zum Turnier. Das überregional bekannte Highlight ist in jedem Frühjahr das Reitsport- und Musik-Festival Horses & Dreams.

Zweitens ist Hagen ein Zentrum der Töpferei. Das zeigt die spannende Ausstellung im historischen Pfarrhof der St.-Martinus-Kirche. Die umfangreiche Sammlung des Töpfereimuseums enthält sowohl archäologische Fundstücke als auch zeitgenössische Keramik-Kunst.
Wer ein typisches Hagener Souvenir sucht, wird in der Töpferei Niehenke fündig. Einmalig sind hier die Hüggelzwerge: in Ton gebrannte Sagengestalten, die in den Erzbergwerken des Hüggel halfen.