Festival zum Osnabrücker Dramatiker:innenpreis
Szenische Lesungen Die vielen Einsendungen, die wir im Rahmen des Osnabrücker Dramatiker:inennpreises erhalten haben, haben ein Nachdenken über die Sprache der Gegenwart angestoßen und uns auf ganz unterschiedliche Wege hin zu Antworten auf unsere Fragen geführt. Damit dieser Prozess aber kein interner bleibt., nutzen wir die Tage nach der Uraufführung des Preisträgerstücks, um verschiedene Positionen nebeneinander zu stellen und ins Gespräch über das Schreiben der Gegenwart – und damit auch nicht nur über das Theater von heute, sondern auch das von morgen, zu kommen. Keine Zuflucht in der vereinten WeltVon: Nicolas Geibel Irgendwann geht sie unter, diese Welt. Aber bevor das passiert, naht das Ende der Systeme, der Institutionen, der Menschheit. Was wird bleiben? Und wie verbringen wir diese Zwischenzeit, in der wir uns gerade befinden?Nicolas Geibel hat einen Text geschrieben, der, wie er selbst vorschlägt Grundlage verschiedener Darstellungsweisen sein kann. Eine davon ist, ihn auf das Theater anzuwenden. Denn auch dieses wird irgendwann nicht mehr existieren, aber bis dahin stehen wir vor der Frage: Was tun wir damit? Mit: Janko Kahle, Mario Lopatta, Laila RichterRegie: Christian Schlüter Tabak oder warum sie mit dem Frauen morden aufhören sollenVon: Rachel Müller Stellt euch vor, die Wände hätten nicht nur Ohren, sondern auch Worte. Was wissen sie über die Menschen, die in den Wänden ihr Zuhause haben? Und was würden sie sagen, wenn es brennt? Vor allem dann, wenn dieser Brand kein Unfall ist, sondern Absicht: Eine der Bewohnerinnen wird durch das Feuer Opfer eines Femizids.Die Frauen, die Tür an Tür mit ihr gelebt haben, treffen durch den Schock und die Trauer über die Ermordung ihrer Nachbarin nochmal neu aufeinander und sind konfrontiert mit ihrem Unwissen über die Menschen, mit denen sie die Wände teilen. Das gemeinsame Trauern führt sie zur Frage, wie viel wir mit unseren Nachbar:innen teilen. Wie sehr sind wir füreinander verantwortlich? Was gehen sie uns an, die Menschen, deren Leben uns so fremd ist, obwohl es von unserem nur durch eine dünne Wand getrennt stattfindet?„Tabak oder warum sie mit dem frauen morden aufhören sollen“ ist ein Versuch, sich mit dem Umgang mit Gewalttaten an Frauen auseinanderzusetzen. Es ist ein gemeinsames Trauern ebenso wie der Anfang eines liebevoll-solidarischen Verhältnisses zu unseren Nachbar:innen. Mit: Katharina Kessler, Hannah WaltherEinrichtung: Julia BuchbergerMusik: Manuel Zschunke Zwischen den beiden Lesungen gibt es eine kurze Pause. Moderiert wird der Abend von Dramaturgin Leila Etheridge.Im Anschluss an die beiden Lesungen laden wir zum kostenlosen Essen ins emma Foyer ein. Hier geht es zur Festival-Übersicht.