Philipp Winkler liest im Museumsquartier Osnabrück aus „Amrum“
„Amrum“ erzählt voll wilder Schönheit davon, was Herkunft bedeutet – und wie man lernt, den eigenen Weg zu gehen. Philipp Winkler liest am Donnerstag, den 13. November, um 19 Uhr aus dem Buch, das gemeinsam mit Hark Bohm enstanden ist, und spricht anschließend über dessen Entstehung. Der Eintritt beträgt 9 Euro, ermäßigt 7 Euro.
Zwischen Heidekrautfeldern und dem endlosen Watt ist Nanning zu Hause: Amrum, die Nordseeinsel ist alles, was er kennt. Gemeinsam mit seinem besten Freund trotzt er der kargen Natur ab, was er kann, um während des Krieges für seine Familie zu sorgen. Sie jagen Kaninchen, treten Schollen und tauschen ihre Beute gegen das Notwendigste. Wenn es hart auf hart kommt, hält die Gemeinschaft zusammen, doch Nanning spürt das Misstrauen ihm und seiner regimetreuen Familie gegenüber. Mit dem Tod Hitlers brechen neue Zeiten an, und für Nanning wird sich alles ändern. Der Roman ist ein poetisches Zeitzeugnis, in dessen Kern eine zutiefst menschliche Geschichte steht.
Der Stoff wurde von Fatih Akin verfilmt, feierte 2025 bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes Premiere und läuft derzeit in den deutschen Kinos.
Hark Bohm, 1939 in Hamburg geboren und auf Amrum aufgewachsen, gehört zu den bekanntesten Regisseuren, Drehbuchautoren und Produzenten Deutschlands. Zu seinen größten Erfolgen zählen „Nordsee ist Mordsee“, „Yasemin“ und „Aus dem Nichts“. „Amrum“ ist sein erster Roman, den er gemeinsam mit Philipp Winkler schrieb.
Philipp Winkler, 1986 bei Hannover geboren, ist Arbeiterkind und Hochschulabsolvent in erster Generation. Er schreibt Romane und Drehbücher. Sein Debüt „Hool“ stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises und wurde mit dem ZDF aspekte-Literaturpreis ausgezeichnet. Seine Werke wurden in mehr als zehn Sprachen übersetzt und mehrfach für Bühne und Film adaptiert.
Die Reihe „Geschichte(n) erzählen“ nähert sich dem Thema Erinnerungskultur auf literarische Weise. Im Mittelpunkt stehen zeitgenössische Romane, die historische Ereignisse sowie persönliche oder kollektive Erfahrungen verarbeiten. Viermal im Jahr laden das Museumsquartier Osnabrück, das Literaturbüro Westniedersachsen und die Volkshochschule Osnabrück zu einer Lesung mit anschließendem Publikumsgespräch ein.