Podiumsdiskussion mit Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk (Historiker, Publizist), Bodo Ramelow (Ministerpräsident a. D. des Freistaats Thüringen) und Melanie Stein (Gründerin der Initiative "Wir sind der Osten"), Gesprächsleitung: Prof. Dr. Siegrid Westphal (Universität Osnabrück)
Mehr als drei Jahrzehnte sind seit der Wiedervereinigung vergangen, und in vielen Bereichen haben sich die Lebenslagen angeglichen. Aber nicht zuletzt die alarmierenden Ergebnisse der letzten Wahlen, die die politischen Gewichte insbesondere in großen Teilen Ostdeutschlands verschoben haben, werfen grundlegende Fragen zu den Erschütterungen in unserer Gesellschaft, zur Radikalisierung und zu neuen Extremismen auf. Ist autoritär-populistisches Gedankengut bis hin zum Rechtsextremismus nur ein ostdeutsches Problem? Welche Ungleichverhältnisse bestehen und wie können mögliche Gräben in unserem Land überwunden werden? Wie vereint, wie uneins, gar gespalten ist Deutschland? Erfasst die beharrliche Gegenüberstellung von Ost und West tatsächlich den entscheidenden Gegensatz? Oder werden dadurch nur alte Narrative und Vorurteile bedient? Diese und viele weitere Fragen werden im Rahmen des Friedensgesprächs beleuchtet und die vielfältigen Aspekte der Ost-West-Beziehungen in Hinblick auf Lebensstandard, politische Einstellungen und Identitätsfragen betrachtet.