Gesellschaftskritischer Vortrag von Francis Seeck im Museumsquartier Osnabrück
Klassismus – die Diskriminierung aufgrund sozialer Herkunft oder sozialen Status – ist eine der am wenigsten beachteten gesellschaftlichen Ungleichheiten. Dabei betrifft sie viele: Menschen aus der Arbeiterinnen- oder Armutsklasse, Erwerbslose, Armutsbetroffene oder Wohnungslose. Wie sehr Klassismus gesellschaftliche Teilhabe bestimmt, steht im Mittelpunkt des Vortrags „Klassismus. Die vergessene Diskriminierungsform.“ am Dienstag, 9. Dezember, um 18.30 Uhr im Museumsquartier Osnabrück. Der Eintritt ist frei.
Francis Seeck kommt aus den Sozialwissenschaften, gibt Trainings zu Antidiskriminierung, hat eine Professur für Soziale Arbeit mit Schwerpunkt Demokratie- und Menschenrechtsbildung an der Technischen Hochschule Nürnberg und widmet sich in diesem Vortrag einer oft übersehenen Form gesellschaftlicher Ungleichheit. Seeck zeigt auf, wie Klassismus als gesellschaftliche Unterdrückungsform wirkt – angesichts steigender Armutsquoten, überfüllter Tafeln und eines Mangels an bezahlbarem Wohnraum aktueller denn je.
Im Vortrag geht Seeck auf Klassismuskritik als Haltung ein und rückt intersektionale Perspektiven in den Fokus, also die Überschneidung verschiedener Diskriminierungsformen. Anhand konkreter Beispiele wird gezeigt, wie antiklassistische Ansätze bereits in Initiativen, Gruppen und Bewegungen gelebt werden. Ziel ist es, Wege aufzuzeigen, wie Klassismus überwunden und eine sozial gerechtere Gesellschaft gestaltet werden kann.
Die begleitende Veranstaltungsreihe „We against silencing – Wir müssen über Geld, Scham und Macht sprechen“ fragt danach, wie soziale Herkunft, Status und ökonomische Ressourcen über Chancen, Möglichkeiten und Zugänge zu gesellschaftlicher Teilhabe entscheiden. Wie wirken Bildung, Herkunft und Besitz bis heute fort? Und welche Haltungen und Strategien können helfen, klassistische Strukturen sichtbar zu machen – oder zu verändern? Die Veranstaltung und das anschließende Gespräch werden von Laura Igelbrink vom Museumsquartier moderiert.