Der Schriftsteller, Musiker und Poetry-Slammer Laander Karuso eröffnet das Herbstprogramm der Osnabrücker Literaturreihe „Die Lese-Rampe"
Zyniker mit romantischer Ader
Mit „Ekel & Eklektik" legt der Schriftsteller und Musiker Laander Karuso seinen ersten Gedichtband vor. Er folgt auf die Kurzgeschichtensammlung „Der Weg zu meinem verfickten Seelenfrieden: Aus dem Tagebuch eines passionierten Hobbyzynikers" und den Roman „Hoelderlin" (beide bei Periplaneta erschienen). Auch in dem zum 250. Geburtstag Friedrich Hölderlins herausgegebenem Sammelband „Hölderlinks. Türme, Wolkenkratzer, Wohngebäude" war Karuso vertreten.
Der Neunundreißigjährige machte zunächst in der Sparte Poetry-Slam auf sich aufmerksam. Er gewann 2014 die Sachsen-Anhaltiner „Landesmeisterschaft im Song Slam" und wurde in einem landesweiten Wettbewerb „Vizemeister im Poetry Slam", 2015 dann „Poetry Slam Stadtmeister" von Magdeburg. Seine Texte wurden in diverse Anthologien aufgenommen. Karuso selbst schreibt über sich: „Er ist Zyniker – und zwar aus Leidenschaft! Gerne erlaubt sich Karuso aber auch hin und wieder, Romantiker zu sein ..."
Seit einigen Jahren lebt der gebürtige Magdeburger in Osnabrück und war bereits 2019 in der Literaturreihe „Die Lese-Rampe" zu Gast. Am 26. September 2025 wird er dort aus seinem Gedichtband sowie Kurzgeschichten lesen.
Seinen Schriften merkt man die Bühnenerfahrung an. Er schreibt präzise im Ausdruck, klischeefrei, dicht und zugespitzt, mal gereimt, mal offen. Offen in doppeltem Sinne, will sagen: freimütig. Karuso ist ein aufmerksamer Beobachter alltäglichen Geschehens, seine Themen sind breit gefächert. Er erzählt kleine Geschichten in Versform oder bündelt Gedanken und Beobachtungen in wenigen, oft kurzen Zeilen. Sein Buch versammelt Weltschmerz, Zeitkritik, Alltagsbeobachtungen – und Humor. Ein Beispiel:
Im Schlepptau bei Hunkemöller
Blick gesenkt,
Verhalten irritiert,
nirgendwo wäre ich mehr deplatziert.
»Ich bin nicht merkwürdig!«,
will ich den Frauen zurufen.
Doch das wäre merkwürdig ...