Es läuft furios für Max Kennel und Jonas Frömming, der eine ursprünglich aus Augsburg, der andere aus Kassel, aktuell ansässig in Stuttgart respektive Göttingen. Gemeinsam sind die beiden vehement auf dem Weg nach oben. Wem bisher noch nicht klar gewesen sein sollte, dass wir es hier mit einer der gewitztesten, leidenschaftlichsten und ganz einfach besten Rockbands der Republik zu tun haben, weiß das genau und endgültig jetzt. Denn an „emotions“, dem fünften Studioalbum dieser nahtlos humorigen jungen Herren, ist kein Vorbeikommen. Zwölf Lieder sind drauf, alles Hits. „emotions“ besteht aus drei EPs, die in den vergangenen Monaten nacheinander raus- und beim Fanvolk (die eifrigsten Anhänger tummeln sich im „Lumpenclub“, einer Netzplattform, auf der sie exklusive Inhalte gegen Bezahlung bekommen) bereits bestens angekommen sind. Nehmen wir „Die Liebe in Zeiten von Amazon Prime“. Einmal gehört, für immer im Hirn. Sagt man Frömming und Kennel, die ihre Songs zusammen auf der Gitarre schreiben, dass sie vier feine Händchen für ausgefuchste Melodien haben, quittieren sie das Lob mit zwei freundlichen Lachgesichtern. „Bei jeder Nummer, an die wir uns setzen, haben wir schon Bock, ein Riesending daraus zu machen“, sagt Max. Und Jonas weiß: „Jedes unserer Lieder ist eine Bastelarbeit, die geil werden soll.“ Ein bisschen melancholisch macht „Amazon Prime“ aber schon. Im Text geht es um die Schnelllebigkeit des Zwischenmenschlichen und um Beziehungen, die nur so lange halten, bis man den Retourenschein ausgefüllt hat. „Doch traurig“, findet Max, „ist das nur, wenn man an dem alten Begriff von Liebe festhalten will. Wir finden es okay, wenn sich Leute ständig neu verlieben, weil es mit dem nächsten Menschen vielleicht noch besser passt als mit dem bisherigen, auch wenn mich sowas persönlich befremdet.“ Unsere beiden Burschen haben ihre jeweiligen Herzdamen mittlerweile geheiratet. Auch in den Lebensrealitäten ihrer Alterskohorte fühlen sie sich heimisch. Fünf Jahre nach ihrem bisher größten und 16 Millionen Mal geklickten Hit „Guacamole“, der die Verspießerungstendenzen von Mittzwanzigern zum Thema hatte, widmet man sich in „HausKindBaum“ noch so einem Frühersagte-man-Gassenhauer, den Kinderwunschphantasien des Mannes von Anfang 30. „Uns ist wichtig, über Dinge zu singen, von denen wir auch eine Ahnung haben“, sagt Jonas Frömming. Max Kennel fügt an: „Und die man uns abnimmt. Es wäre nicht besonders authentisch, wenn wir in unserem Alter noch über die Sommerferien singen würden.“ Das haben sie ganz am Anfang gemacht.
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Endlich wieder Maiwoche! Vom 13. bis 22. Mai verwandelt sich die Osnabrücker Innenstadt in eine bunte Meile mit tollen Live-Acts, Streetfood und traditionellen Kirmesklassikern. Die Gäste erwartet zehn Tage Live-Musik mit über 100 Bands auf fünf Bühnen.
Alle Veranstaltungen der Maiwoche findest Du hier: www.osnabrueck.de/maiwoche