"Ach, Bach - tut gut!" Mit diesem Stoßseufzer wurde 2021 eine neue Konzertreihe zum Ende der Corona-Pandemie geboren. Die Idee dahinter: Bach-Kantaten auf's Land bringen, in Städte und Gemeinden im Landkreis Osnabrück, die musikalisch nicht von Hochkultur verwöhnt sind. Professionelle Sänger*innen und Instrumentalist*innen mit historischen Instrumenten musizieren unter der Leitung von Max Ciolek. Am ersten Novemberwochenende erfährt die Reihe eine Fortsetzung. Dann singt das Osnabrücker Vokalensemble "12stimmig" zusammen mit einem international erfahrenen Barockorchester Werke von Johann Sebastian Bach: die beiden Choralkantaten "Mache dich, mein Geist, bereit" (BWV 115) und "Meine Seel erhebt den Herrn" (BWV 10) sowie die Motette „Lobet den Herrn, alle Heiden“ (BWV 230). Diese Stücke sinddurch die kunstvolle Verarbeitung bekannter Kirchenlieder besonders geeignet, ein eher ländlich geprägtes Publikum anzusprechen. Zu hören sind diese Werke am Samstag, 2. November ab 18 Uhr im Rahmen einer öffentlichen Generalprobe in der Osnabrücker Bergkirche, das Konzert findet am Sonntag, 3. November um 19 Uhr in der kath. Pfarrkirche St. Lambertus in Ostercappeln statt. Der Eintritt am Samstag ist frei, es wird am Ende um eine Spende gebeten. Am Sonntag beträgt der Eintritt 20 €, ermäßigt 12 €, mit KUKUK 1 €. Ergänzt wird das Ensemble von einer herausragenden Solistenriege: Die Sopranistin Anna-Sophie Brosig ist deutschlandweit eine gefragte Solistin im Lied- und Konzertfach. Konzerte führten sie beispielsweise in die Laeiszhalle Hamburg, die Liederhalle Stuttgart, das Concertgebouw Brügge oder die Glocke in Bremen.
Elvira Bill studierte Gesang bei Christoph Prégardien an der Kölner Musikhochschule. Ihr Repertoire reicht von alten Meistern bis zur zeitgenössischen Musik. Elvira Bill ist eine gefragte Künstlerin auf zahlreichen Bühnen und Festivals, darunter Berliner und Kölner Philharmonie, Elbphilharmonie Hamburg, Tchaikovsky Concert Hall Moscow, Rheingau Musikfestival, Bachfest Leipzig, La Folle Journée Nantes, Teatro Real Madrid und Lucerne Festival. Eine regelmäßige Zusammenarbeit verbindet Elvira Bill mit dem Thomanerchor Leipzig und der Bachstiftung St. Gallen unter der Leitung von Rudolf Lutz.
Der Tenor Georg Poplutz gehört inzwischen zu den vielgefragten Interpreten in der Barockmusik, insbesondere auch als „Evangelist“. Er hat an zahlreichen Rundfunk- und aktuell mehr als 90 CD- bzw. DVD-Aufnahmen als Solist mitgewirkt. Darunter sind einige Kantaten für die J.S.Bach-Stiftung St. Gallen mit Rudolf Lutz, Bachs Oratorien mit Ralf Otto und zahlreiche Werke für die Heinrich-Schütz-Gesamtaufnahme mit Hans-Christoph Rademann, mit der er 2020 mit dem „Opus Klassik“ ausgezeichnet wurde.
Konstantin Paganetti (Bass) hat sich durch seine außergewöhnliche interpretatorische und sängerische Expressivität und eine sehr farbenreiche Stimme als spannende Sängerpersönlichkeit der jungen Generation etabliert. Eine intensive Konzerttätigkeit mit einer Vielzahl von Lied und Konzertengagements führt ihn regelmäßig zu internationalen Festivals und in bedeutende Kirchen und Konzerthäuser wie die Kölner Philharmonie und das Konzerthaus Dortmund. 2023 gewann er den dritten Preis des internationalen Schubert Wettbewerbes Dortmund, er ist Stipendiat der deutschen Orchesterstiftung und der Studienstiftung des deutschen Volkes. Konstantin Paganetti studierte Gesang bei Christoph Prégardien und im Konzertexamen bei Thilo Dahlmann. Meisterkurse bei Klaus Mertens, Emma Kirkby, Christian Immler und Brigitte Fassbaender ergänzten seine Ausbildung. Die Liebe zur Chormusik hat das Ensemble „12stimmig“ im Jahr 2021 zusammengeführt, gegründet, um neben dem Alltag gemeinsam künstlerisch aktiv zu sein. Allen Sänger*innen gemein ist das Lehramtsstudium im Fach Musik an der Uni Osnabrück und die davon ausgehende langjährige und intensive Ensemblearbeit. Diese Erfahrungen will das Ensemble im „kleinen Kreis“ intensivieren und vertiefen. In den Proben arbeitet das Ensemble gemeinsam an den Stimmen und dem Zusammenklang dieser. Dabei singt es Musik aus allen Epochen der „klassischen“ Musik von Renaissance bis Moderne, aber auch moderne Pop-Arrangements. Die Zusammenarbeit mit Max Ciolek ist der erste „Ausflug“ in die historische Aufführungspraxis. Das auf historischen Instrumenten musizierende Orchester wird von Ulla Bundies als Konzertmeisterin angeführt. Sie zählt als Barockgeigerin zu den namhaften Interpreten Alter Musik. Sie ist mit zahlreichen CDs und Rundfunkeinspielungen ebenso bekannt geworden wie durch Auftritte bei internationalen Musikfesten von Brügge bis Melbourne, vom Schleswig-Holstein-Musikfestival bis zur Ruhrtriennale. Ulla Bundies konzertierte in allen europäischen Ländern, in Israel, Australien, Süd- und Mittelamerika, den USA, Japan, China und in Südostasien.
Seit langem ist sie Solistin im Ensemble Musica Alta Ripa, mit dem sie u.a. Bachs a-Moll-Violinkonzert einspielte und damit auch den Cannes-Classical-Award in der Kategorie Solokonzert. Für das Label Dabringhaus und Grimm nahm Ulla Bundies mit Musica Alta Ripa mehr als 25 CDs auf. Die Aufnahme des „Altbachischen Archivs“ bei harmonia mundi france mit Cantus Cölln und Ulla Bundies als Sologeigerin stand 2003 auf der Vierteljahresliste des Preises der Deutschen Schallplattenkritik. Im selben Jahr erschien bei querstand das erste Album der Trilogie „Bach und seine Schüler“ mit der Cembalistin Christine Schornsheim. Zudem war sie jahrelang Mitglied der renommierten Kammermusikformation “Les Adieux”. Sie ist Konzertmeisterin des Saarbrücker Ensembles Parlando und spielt mit Rainer Oster regelmässig klassische Violinsonaten auf Originalinstrumenten.
Die Chorleitung war - neben dem Gesang - schon während des Studiums der Kirchenmusik die große Leidenschaft von Gründer und Leiter Max Ciolek. Als international gefragter Oratorientenor hatte er Gelegenheit, sich von Dirigenten wie Ton Koopman, Philipp Herreweghe, Peter Neumann oder Frieder Bernius inspirieren zu lassen.