Stift Börstel ist ein lohnendes Ziel.
Allein der kunstgeschichtliche Aspekt des Gotteshauses, der Klostergebäude und des Kreuzganges in frühgotischer Backsteinarchitektur ist einen Ausflug wert. Während der öffentlichen Führungen kann man sich von der besonderen Atmosphäre überzeugen und mehr über das ehemalige Klosterleben erfahren.
Offensichtlich an den Ort einer schon bestehenden wehrhaften Anlage zogen 1250/51 die Nonnen des Zisterzienserinnenklosters Rosental bei Menslage. Hier in Börstel fanden sie alles Notwendige, um ihr geistliches Leben autonom zu gestalten: Der nahe Bach sorgte für Wasser und diente zum Antrieb einer Mühle, der Wald ließ sich für die Schweinemast nutzen. Im Zentrum der gut erhaltenen Klosteranlage steht die Klosterkirche „St. Marien“, die im 13. Jahrhundert im Stil der norddeutschen Backsteingotik errichtet wurde. Der Kircheninnenraum teilt sich in Unter- und Oberkirche, letztere bestehend aus erhöhtem Chorbereich und einer Nonnenempore. Auch der Kornspeicher aus Granitsteinen stammt noch aus der Gründungsphase des Klosters.
Seit dem Westfälischen Frieden ist Börstel ein evangelisches Stift, das zwei Kapitelplätze katholische Stiftsdamen vorbehält. Heute veranstaltet das Stift Vorträge, Veranstaltungen und Kammerkonzerte, die durch die Atmosphäre des Ortes einen besonderen Eindruck hinterlassen.
Aber auch wenn Sie nicht im Rahmen einer Tagung oder einer kulturellen Veranstaltung das Stift besuchen, bietet Ihnen das Stiftsmuseum einen lebendigen Einblick in die Geschichte des Ortes. Und für das leibliche Wohl wird in der Alten Stifts-Schänke gesorgt, die sich in einem nur 200 Meter entfernten Fachwerkhaus aus dem Jahre 1881 befindet.