Nur ca. 150 entfernt vom Quakenbrücker Marktplatz steht die St.-Sylvester-Kirche.
Errichtet wurde die Hallenkirche aus Naturstein und Sandstein im Jahre 1235.
Sie ist ein aus drei Schiffen mit zwei Jochen bestehendes Kirchengebäude des Typs der westfälischen Hallenkirche.
Die wunderschönen Wandmalereien, der Hochaltar, das Gestühl mit den Burgmannswappen und dem Artländer Drachenmotiv und der einmalige, aus dem 15. Jahrhundert stammende Palmesel sind besonders hervorzuheben.
Geschichte:- Quakenbrück galt als Meierhof der Osnabrücker Bischöfe, die hier 1235 eine Stiftsburg gründeten, wobei der Ort erstmals erwähnt wurde. Das Kollegiatsstift dient mit einer „Basilika“ zur kirchlichen Versorgung. Die Kirche war im Besitz mehreren Patronen, doch wird seit 1296 nur noch St. Sylvester genannt. Das Stift war bis 1261 zunächst in Badbergen, danach in Quakenbrück und seit 1275/76 residierten die Kanoniker in Bramsche. 1489 kam es zur Rückführung des Stiftes nach Quakenbrück.
- Die St. Sylvester Kirche, gilt als „Heimatkirche des Hermann Bonnus“
- 1548 misslang der Versuch, die Kirche zu rekatholorisieren. Während des Dreißigjährigen Krieges wechselten die katholischen und evangelischen Pfarrer je nach Kriegslage. 1650 wurde das Stift aufgelöst und Quakenbrück wurde bikonfessionell, obwohl die Pastoren im Normaljahr 1624 die Bibel verwendeten, die Hermann Bonnus der Gemeinde geschenkt hatte. Das Patronat liegt seitdem beim Rat der Stadt.
Geschichten / Legenden:- „Artländer Drache“ (am Kirchengestühl)
- Hermann Bonnus: Reformator von Stadt und Hochstift Osnabrück; Mai 1543 Predigt in St. Sylvester, damit Einführung der Reformation in seiner Vaterstadt; schenkte der Gemeinde seine 1534 gedruckte plattdeutsche Melanchthon-Bibel, die alljährlich am Trinitatissonntag zur Ansicht ausgestellt wird.